Christine Coulter
Lättenstrasse 10
83 15 Lindau
Tel. 052 345 25 96
coulter@bluewin.ch
Gold- Gräber

Jahr 2007

Auf Anfrage des Kulturforums Effretikon,
führen wir das Schattentheater nochmals auf:
Am Mittwoch, 19. September, im Stadthaussaal Effretikon.




Spiel mit Schatten und Licht

Eine russische Legende, als Schattentheater dargestellt, ist ein wahres Kunstwerk geworden. Mit viel Liebe, in kleinsten Details abgebildet, gelang es Christine Coulter und ihrem Team, die zahlreichen Besucher zu begeistern.

Am 10. März ging die Vorstellung im Bucksaal Tagelswangen über die Bühne. Bei Borschtsch-Suppe und den Babuschka-Souvenirs stimmten sich die Besucher auf die folgende Stunde ein, die in eine faszetten- und szenenreiche Welt entführte. Ein Theater, in dem die Sprecherin Christine Coulter die Geschichte erzählte, während der die rund 40 "Goldgräber"-Kinder die Handlung mit ihrem Körper, Gesten und verschiedenen Hilfsmitteln darstellten. Schauspielern und zugleich singen machte ihnen hör- und sichtbar Spass. Mit weiteren Liedern bereicherten zwei ehemalige Goldgräberinnen mit ihren ausdrucksstarken Stimmen die Aufführung.

Nach Weihnachten hatten die Proben in den einzelnen "Goldgräber"-Kleingruppen begonnen, und je mehr sich die einzelnen Gruppen und trickreichen technischen Elemente zum Ganzen zusammenfanden, desto enger wurde es hinter dem Vorhang. Die Kinder hatten die Szenen hauptsächlich selber auf Folien gemalt, die dann leuchtend farbig auf Grossleinwand projiziert den Hindergrund zur Geschichte bildete. Eine nachdenkliche Geschichte, die vom Krieg und der Trennung eines Mädchens von ihren Eltern erzählt. Eine Legende um Kriegswirren also, die aber so auflockernd und hoffnungsfroh daherkommt, dass sie den Kindern gerecht wird. Die Lacher sind denn auch auf Seiten der Eltern und Grosseltern, die ihre Kleinen als schattenhafte Wesen jenseits der Leinwand in Gestalt eines übermütigen Geissleins oder eines Waldtiers kaum wiedererkennen.

Und da ist Varenka, die in ihrem Häuschen Flüchtlinge aufnimmt. Als die Soldaten immer näher kommen, setzt ein gewaltiger Sturm ein und die Schneemassen bedecken wie eine schützende Mauer den Unterschlupf. Die Soldaten ziehen weiter und erst als die Gefahr gebannt ist und sich der Frühling ankündigt, schmilzt der Schnee. In die Geschichte eingebettet sind traumhafte Bilder. Der Wald mit dem durchschimmernden Sternenhimmel, die tröstliche Weihnachtszene findet ebenso Platz wie das Frühlingserwachen mit den keimenden Blumen und den tapsigen Hasenkindern. In diesen Szenen fühlen sich die Kinder geborgen und beschützt. Und als die Eltern ihr verloren geglaubtes Mädchen schliesslich bei Varenka wiederfinden, sind die Ängste vergessen. Es ist die Zeit der Hoffnung, Zeit für Frieden. Frieden im christlichen Sinne, aber auch Frieden unter den Kindern, die sich die Hände reichen und sich darauf besinnen, wie sie jetzt und heute den Frieden leben können. Da sind den Kindern keine Grenzen gesetzt. Teilen und teilhaben an kleinen Freunden, grossmütig sein wie Varenka. Die Geschichte lebt, auch wenn die letzten Lieder verklungen sind, in uns weiter.

Mariette Corradi